Wie beginnt man zu investieren?

Wie beginnt man zu investieren?

In Zeiten von Niedrigzinsen halten immer mehr Menschen Ausschau nach Investitionsmöglichkeiten, die Zinsen bzw. Rendite abwerfen. Möchten Sie anfangen, zu investieren, sollten Sie einige Dinge beachten, denn ein Selbstläufer ist die Tätigkeit als Anleger nicht. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Voraussetzungen Sie mitbringen sollten, wie Sie eine Anlagemöglichkeit noch Risikoklasse auswählen, und wie Sie herausfinden, welche für Sie die Beste davon ist.

Wie beginnt man zu investieren?

Voraussetzungen zum Investieren

Einige Rahmenbedingungen sollten erfüllt sein, damit Sie mit Ihrer Investorentätigkeit keinen Schiffbruch erleiden.

Geld auf der hohen Kante

Die wichtigste Voraussetzung ist, dass Sie für das Investieren Geld übrighaben. Das heisst, dass Sie über ein ausreichend grosses finanzielles Polster verfügen, sodass eine Fehlinvestition Sie nicht in Existenznot bringt. Als Faustregel gilt: Investieren Sie immer nur so viel, wie Sie sich leisten können, zu verlieren.

Wenn Sie diesen Grundsatz beachten, werden Sie auch in eher turbulenten wirtschaftlichen Zeiten oder bei dem Tätigen einer Fehlinvestition keine schlaflosen Nächte verbringen müssen. Letztendlich soll das Investieren Ihnen Spass machen und nicht zum weiteren Stressfaktor in Ihrem Leben werden.

Disziplin und Zeit

Wenn Sie Ihre Investorentätigkeit nicht einem Berater oder Vermögensverwalter überlassen und sich die Provision sparen wollen, ist etwas Disziplin nötig. Denn das Zusammenstellen, Verwalten, Überwachen und Optimieren des eigenen Portfolios erfordert Ihre Zeit, und je nachdem, welche Assets Sie halten, ist eine regelmässige Kontrolle notwendig, ob noch alles im Rahmen ist, oder ob Positionen angepasst werden müssen.

Haben Sie vor, an der Börse zu handeln, kann es ausserdem nicht schaden, regelmässig Wirtschaftsnachrichten zu lesen und generell ein Auge auf die Märkte zu haben. Mit etwas Übung gelingt es Ihnen mit der Zeit, günstige Zeitpunkte zum Investieren zu finden.

Investitionsmöglichkeiten mit unterschiedlichen Risikoklassen

Die Auswahl an Investitionsmöglichkeiten ist mittlerweile gigantisch, sodass wir hier nur zwei Beispiele zeigen, die unterschiedlichen Charakter haben, was das Risiko betrifft.

Börsenhandel

Der Klassiker schlechthin, wenn es um Investitionen geht, ist nach wie vor der Börsenhandel. Dort können Sie nicht nur eine Vielzahl an Aktien von Unternehmen auf der ganzen Welt erwerben, sondern auch in Fonds oder Derivate investieren.

Dabei sind Fonds (auch Indexfonds wie ETFs) Produkte, die in zahlreiche Aktien gleichzeitig investieren. Dadurch wird das Risiko breit gestreut und im Durchschnitt eine stabile Rendite erzielt. Dagegen sind Aktien schon etwas spekulativer, ermöglichen höhere Gewinne, aber auch grössere Verluste.

Hochspekulativ wird es bei Derivaten (Optionsscheinen, Zertifikathandel und Contracts for Difference (CFD)). Wer sich hier nicht auskennt, läuft schnell Gefahr, hohe Verluste einzufahren, die bis hin zum Totalverlust reichen können. Wenn Sie noch keine Erfahrung an der Börse haben, sei Ihnen empfohlen, von solchen spekulativen Geschäften Abstand zu halten, auch wenn mit sehr hohen Renditen gelockt wird.

Börsengeschäfte können Sie mittlerweile selbst online abwickeln. Alles, was Sie dazu benötigen, ist Zugang zu einem Broker. Diese werden sowohl von Banken, als auch von privaten Finanzunternehmen zu ganz unterschiedlichen Konditionen angeboten.

Crowdlending

Im Vergleich zum Börsenhandel ist das Crowdlending noch recht jung, und ist insbesondere in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Beim Crowdlending finanzieren viele Geldgeber (=die Crowd) einen Kredit oder ein Finanzierungsvorhaben einer Privatperson oder eines Unternehmens.

Die Projekte werden auf einer Crowdlending-Plattform wie z.B. neocredit.ch ausgeschrieben und bei Interesse können Investoren einen Beitrag zur Finanzierung der Kreditsumme leisten. Nachdem das Projekt finanziert wurde, zahlt der Kreditnehmer die Summe in Raten an die Plattform zurück, die diese dann anteilsmässig an die Investoren zurückbezahlt (inklusive Zinsen natürlich).

Vorteil beim Crowdlending ist, dass insbesondere Plattformen wie neocredit.ch, die nur Kredite an Unternehmen vergeben, die Projekte sehr streng prüfen, bevor diese ausgeschrieben werden. Das soll das Ausfallrisiko reduzieren und Investoren eine gewisse Sicherheit bieten. Je nach Risikoeinschätzung der Plattform können Investoren zwischen Finanzierungsvorhaben mit geringem und höherem Ausfallrisiko auswählen, was sich entsprechend in einer höheren bzw. geringeren Rendite niederschlägt.

Welcher Anlegertyp sind Sie?

Im vorigen Abschnitt haben Sie gesehen, dass es Anlagemöglichkeiten mit geringem und hohem Risiko gibt. Grundsätzlich sind bei riskanteren Geschäften höhere Renditen möglich – aber auch höhere Verluste. Die Kehrseite dieser Medaille dürfen Sie bei der Auswahl einer Investition nicht ausblenden. Es ist ratsam, dass Sie sich zuallererst darüber klar werden, wieviel Risiko Sie überhaupt eingehen wollen, ohne dabei die Nerven zu verlieren.

Nicht jeder Anleger kommt gleichgut mit stark schwankenden Börsenkursen zurecht. Dreht das Aktienportfolio plötzlich ins Minus verfallen manche Anleger in Panik und verkaufen ihre Positionen, nur um sich wenig später über ihre Entscheidung zu ärgern, wenn die Kurse wieder anziehen.

Überlegen Sie sich also, ob und wie gut Sie solche Situationen aushalten können, und ob Sie auch in der Lage sind, in einer turbulenten Zeit einen kühlen Kopf zu bewahren.

Wie sieht ein optimales Portfolio aus?

Das Zauberwort schlechthin beim Investieren lautet: Diversifikation. Das bedeutet, dass Sie Ihr zur Verfügung stehendes Kapital nicht nur in ein einzelnes Asset investieren sollten, sondern in mehrere verschiedene. Das hat den Vorteil, wenn eines der Assets schwächelt, die anderen diese Schwankungen wieder ausgleichen können.

Ein diversifiziertes Portfolio setzt sich dabei bestenfalls aus Assets verschiedener Risikoklassen zusammen, z.B. einen Anteil Aktien, einen Anteil für Crowdlending, und einen Anteil in einem Aktienfond.

Wie diese Anteile gewichtet werden, hängt vom Risikoprofil des Anlegers ab. Sind Sie also eher an hohen Renditen interessiert und scheuen das Risiko nicht, mischen Sie mehr Einzelaktien in Ihr Portfolio. Sind Sie eher konservativ eingestellt, und wollen lieber eine stabile – wenngleich auch geringere – Rendite, reduzieren Sie die Aktien in Ihrem Portfolio und investieren mehr in weniger riskantere Produkte wie z.B. Fonds oder Crowdlending-Projekte.

Wann ist der richtige Zeitpunkt um mit Investieren anzufangen?

JETZT!

Den perfekten Zeitpunkt gibt es nicht. Wenn Sie Geld übrighaben, das Sie nicht der Inflation überlassen wollen, finden Sie bei der heutigen Fülle an Investitionsmöglichkeiten immer etwas Passendes.

Es kommt dabei vor allem auf Ihren eigenen Geschmack an, in welche Assets Sie investieren wollen, und welcher Anlegertyp Sie sind. Das Folgen von Trends ist nicht immer der beste Weg, mit dem Investieren anzufangen. In einer schnelllebigen Zeit wie dieser kann ein Trend nämlich morgen schon wieder ins Gegenteil umschlagen.

Vergleichen Sie daher lieber die einzelnen Investitionsmöglichkeiten miteinander, bilden sich eine eigene Meinung darüber und entscheiden dann, ob diese für Sie in Frage kommen oder nicht. Sie müssen am Anfang auch nicht all Ihr Geld investieren, das Sie theoretisch zur Verfügung haben, sondern können sich erst einmal mit einem ganz kleinen Budget ein Portfolio zusammenstellen, um herauszufinden, welche Investitionsmöglichkeiten für Sie optimal sind.

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