Bei der Kapitalanlage kann man immer wieder Fehler machen, weswegen die Diversifikation so wichtig ist, um das Verlustrisiko zu minimieren. Die eine Strategie für ein diversifiziertes Portfolio gibt es jedoch nicht, denn Investoren verfolgen unterschiedliche Anlagestrategien und nicht alle haben dasselbe Risikoprofil. In diesem Artikel erfahren Sie, warum Diversifikation so wichtig ist, und wie Sie für sich herausfinden, wie ein optimal diversifiziertes Portfolio für Sie aussehen könnte.

Diversifikation verteilt Risiken
Auch wenn die Rendite einer bestimmten Aktie gerade sehr vielversprechend aussieht und man in Versuchung geraten könnte, das komplette zur Verfügung stehende Kapital darin zu investieren, ist dies eine sehr riskante Strategie. Verläuft der Kurs der Aktie nämlich nicht wie erwartet (was nicht selten vorkommt), stellt sich so schnell ein grosser Kapitalverlust ein. Im schlimmsten Fall führt es zum Totalverlust, wenn auf ein hochspekulatives Papier gesetzt wurde und das Unternehmen bankrottgeht.
Eine solche Strategie kann nicht im Sinne des Anlegers ein, und selbst Top-Investoren wie Warren Buffet raten deshalb immer dazu, nicht alles auf eine Karte (bzw. eine Aktie oder auf eine Anlageform) zu setzen.
Verteilt man sein zur Verfügung stehendes Kapital auf mehrere unterschiedliche Anlageformen, Branchen oder Märkte, verteilt man zugleich auch das Verlustrisiko. Schwächelt ein Marktsegment, hat man in einem diversifizierten Portfolio noch Aktien aus anderen Marktbereichen oder andere Anlageprodukte, die die schwächelnden Positionen ausgleichen und somit nicht immer zu einem Verlust führen, sondern lediglich zu einer etwas geringeren Rendite.
Worauf sollte man bei der Diversifikation achten?
Möglichst breitgestreute Anlagen verteilen die Risiken am besten. Dabei ist insbesondere bei Börsenprodukten darauf zu achten, dass nicht nur in Unternehmen innerhalb eines bestimmten Marktsegments investiert wird – auch wenn es zunächst nach Diversifikation aussieht, schliesslich investiert man ja in mehrere Aktien von unterschiedlichen Unternehmen. Doch das kann schnell problematisch werden.
Wenn Sie beispielsweise sehen, dass die Halbleiterbranche stark im Aufwärtstrend liegt, möchten Sie verständlicherweise so viel wie möglich in Unternehmen in dieser Branche investieren. Sie kaufen also Aktien von mehreren Chipherstellern und anderen Halbleiterentwicklern, dann vielleicht noch einige Aktien von Bergbauunternehmen, die Lithium und andere für die Halbleiterbranche wichtige Rohstoffe abbauen, und denken, dass Sie damit ein genügend diversifiziertes Portfolio aufgestellt haben.
Nun sackt aber aus irgendwelchen Gründen der Markt ab, die Nachfrage nach Elektronik lässt nach und die Hersteller verkaufen nicht mehr so viel. Die Folge: Es wird weniger gefertigt, es werden weniger Rohstoffe benötigt und die Aktienkurse der Unternehmen, in die Sie investiert haben, lassen letzten Endes alle nach. Obwohl Sie vermeintlich das Risiko mit der Investition in viele unterschiedliche Unternehmen gestreut haben, machen Sie nun doch Verluste.
Achten Sie also darauf, dass Sie nicht nur in verschiedene Unternehmen investieren, sondern auch in verschiedene Branchen, Marktsegmente und Regionen, die nicht unmittelbar miteinander zusammenhängen.
Ein optimal diversifiziertes Portfolio
Wie eingangs bereits erwähnt, gibt es nicht das EINE Portfolio. Je nach Anleger fällt das zur Verfügung stehende Budget, die Risikobereitschaft und der Anlagehorizont anders aus. Deswegen geben wir hier nur einige generelle Empfehlungen ab, damit Sie leichter für sich herausfinden können, welche Strategie am besten für Sie passt.
Fonds ideal bei kleinen Budgets
Verfügen Sie nur über ein kleines Budget, ist es mitunter etwas schwieriger, ein diversifiziertes Portfolio anzulegen, weil nicht genügend Geld vorhanden ist, um in zahlreiche unterschiedliche Einzelaktien zu investieren.
Abhilfe schaffen hier Fonds (zum Beispiel ETFs). Diese nehmen Ihnen die Diversifikation sogar komplett ab, da sie automatisch in sehr viele Einzelaktien investieren. Indem Sie Ihr Geld in einem Fond anlegen, partizipieren Sie daher anteilig an der Entwicklung zahlreicher Unternehmen, ohne, dass Sie dafür Einzelaktien kaufen müssten.
Auch bei einem reinen Fondsportfolio können Sie diversifizieren, da es eine Fülle an verschiedenen Fonds gibt, die in unterschiedlichste Branchen und Märkte investieren.
Nicht nur Börsenprodukte in Betracht ziehen
Auch wenn Aktien und andere an der Börse gehandelten Produkte die beliebtesten und bekanntesten Anlagemöglichkeiten sind, sind Sie nicht allein auf diese beschränkt. Vielleicht sagt Ihnen die Börse aus verschiedenen Gründen gar nicht zu, aber Sie wollen Ihr Geld trotzdem gewinnbringend anlegen. Schauen Sie sich deshalb auch noch andere Anlagemöglichkeiten an.
Crowdlending
Mit dem Aufkommen von Crowdlending ist das Kreditvergabegeschäft nicht mehr exklusiv Banken vorbehalten. Sogenannte Crowdlending-Plattformen vergeben Kredite an Unternehmen oder Privatpersonen. Finanziert werden die Kreditsummen von vielen privaten und/oder institutionellen Investoren (der sog. Crowd = Schwarm). Die Kreditnehmer bezahlen nach der Finanzierung die Kreditsumme plus Zinsen an die Plattform zurück, die die Beträge anteilmässig wieder an die Investoren ausbezahlt.
Crowdlending kann daher als zusätzliches Investitionsprodukt zur Diversifikation ins Portfolio gelegt werden. Bei der Crowdlending-Plattform neocredit.ch investieren Sie beispielsweise ausschliesslich in Finanzierungsvorhaben von Schweizer Unternehmen, und unterstützen auf diese Weise sogar den lokalen Wirtschaftssektor.
Die Unternehmen werden vor Genehmigung des Crowdlending-Projekts von neocredit.ch sehr genau überprüft, damit das Risiko für Investoren möglichst gering ist.
Immobilien
Möglicherweise kommt für Sie eher die Investition in eine Immobilie in Frage. Auch diese eignet sich zur Beimischung in ein diversifiziertes Portfolio. Stabile Mieteinnahmen sorgen dann dafür, dass auch in wirtschaftlich turbulenten Zeiten, wenn es an der Börse auf und ab geht, Sie eine positive Rendite erzielen, oder zumindest starke Verluste abgefedert werden. Verfolgen Sie einen langfristigen Anlagehorizont, kann eine vermietete Immobilie zum Kapitalerhalt in Ihrem Portfolio beitragen.
Bei der Investition in Immobilien ist jedoch einiges zu beachten, weshalb der Kauf vorher gut überlegt und auf Rentabilität durchgerechnet sein möchte. Der Verkauf einer Immobilie gestaltet sich nämlich in den meisten Fällen nicht so einfach, wie die Veräusserung eines schlecht laufenden Wertpapiers.
Edelmetalle
Manche Anleger möchten nicht nur Buchwerte im Portfolio haben, sondern auch physische Produkte in Form von Edelmetallen. Die Investition in Gold, zum Beispiel, ist für manche Anleger nicht nur eine Kapitalanlage, sondern eine Rücklage in einer alternativen Währung, weil sie sich vor einem möglichen Kollaps des derzeitigen Währungssystems schützen wollen.
Vor allem Gold wird gern in ein Portfolio gemischt, um Stabilität zu gewährleisten und das Kapital zu erhalten. Beachten Sie bei der Investition in Edelmetalle jedoch, dass Sie damit erst eine Rendite erzielen, wenn Sie die Rohstoffe wieder verkaufen.
Im Gegensatz zu Gold unterliegen andere Edelmetalle (Silber, Platin, etc.) grösseren Schwankungen, weil diese sogenannten Weissmetalle auch für industrielle Zwecke eingesetzt werden (z.B. in der Elektronikfertigung), und deren Kurse damit von der Marktnachfrage abhängig sind.