Wachstumskapital – Warum es für KMU so wichtig ist

Nur ein Unternehmen, das regelmässig in sein Wachstum investiert, wird langfristig in der Branche und am Markt Erfolg haben. Ein Unternehmen, das nicht wächst, läuft Gefahr früher oder später von der Konkurrenz ausgebootet zu werden, insbesondere wenn der Markt hart umkämpft ist. In diesem Artikel erfahren Sie, warum auch KMU von regelmässigen Wachstumsschüben profitieren und wie diese finanziert werden können.

Wachstumskapital – Warum es für KMU so wichtig ist

Wozu dient das Wachstum?

KMU tun sich schwerer als Start-Ups, wenn es ums Wachstum geht, denn sie scheuen häufig das Risiko, das damit einhergeht. Viele alteingesessene Unternehmen ruhen sich auf ihrem treuen Kundenstamm aus und sehen keinen oder nur wenig Handlungsbedarf zur Investition in Wachstum.

Doch was passiert, wenn der Hauptkunde, oder mehrere Kunden zur Konkurrenz überlaufen, weil diese es geschafft hat, ein ähnliches Produkt mit besserer Performance zu einem niedrigeren Preis auf den Markt zu bringen? Schnell führt der Kundenrückgang zu finanziellen Problemen und man stellt sich die Frage, wie es so weit kommen konnte. Hätte man möglicherweise durch Investitionen das eigene Produkt verbessern können, sodass die Konkurrenz erst gar keine Chance gehabt hätte, die bestehenden Kunden abzuwerben?

Durch Investitionen wird also nicht nur Wachstum ermöglicht, sondern es stellt auch sicher, dass ein Unternehmen sich am Markt behaupten und sich gegenüber der Konkurrenz durchsetzen bzw. sich noch weiter von dieser absetzen kann.

Letztendlich trägt das Wachstum also bei zu folgenden Dingen:

  • Steigerung der Unternehmensrentabilität

Durch Steigerung der Effizienz und/oder Senkung der Kosten, die z.B. mit Modernisierungsmassnahmen einhergehen, steigt die Produktivität und somit die Rentabilität.

  • Steigerung des Unternehmenswertes

Investitionen in moderne Anlagen oder Technologien machen das Unternehmen wertvoller, wodurch auch die Attraktivität des Unternehmens bei Investoren steigt.

  • (Zurück)Erobern der Marktspitze

Entwickelt ein Unternehmen sich und seine Produkte stets weiter, kann es sich an der Marktspitze behaupten, seinen Vorsprung zur Konkurrenz ausbauen, oder diese überholen.

Was kann mit Wachstumskapital alles finanziert werden?

Unternehmen sind völlig frei, wie sie ihr Wachstumskapital einsetzen wollen. Sofern die Kreditgeber vom Finanzierungsvorhaben überzeugt werden können, steht der Umsetzung nichts mehr im Wege.

Häufig nehmen Unternehmen Wachstumskapital in Form eines Investitionskredits auf. Nachfolgend einige Beispiele:

  • Anschaffung neuer Maschinen oder Produktionsanlagen

Das Unternehmen steigert damit seine Effizienz und/oder Produktionskapazität. Langfristig soll dieser Ansatz zur Umsatzsteigerung beitragen.

Heutzutage ist das Vorantreiben der digitalen Transformation in Unternehmen in aller Munde. Die Digitalisierung macht die IT-Infrastruktur sicherer (sowohl im Unternehmen, als auch im Home Office), und sie hilft dabei, Prozesse zu automatisieren (z.B. digitale Steuerung der Produktionsanlagen, anstatt manuelle).

  • Erweiterung des Mitarbeiterstamms

Viele Wachstumsvorhaben benötigen oftmals auch mehr Personal. Häufig ist dies das Einstellen von neuen Fachkräften, die Produktionsanlagen fachgerecht bedienen können, oder bei der Entwicklung eines neuen Produkts mitwirken.

  • Weiterbildungsmassnahmen

Werden neue Anschaffungen getätigt (z.B. neue Software, oder moderne Anlagen) müssen Mitarbeiter geschult werden, damit die Bedienung fehlerfrei erfolgt und sich positiv auf die Produktivität auswirkt.

  • Expansion

Manchmal wird es nötig, dass ein Unternehmen expandiert. Sei es in einen neuen Markt mit einem neuen Produkt, oder durch das Eröffnen einer neuen Produktionsstätte, weil am bisherigen Produktionsstandort die Kapazitäten vollständig ausgelastet sind. Auch hier hilft die Aufnahme von Wachstumskapital weiter.

Welche Möglichkeiten für Wachstumskapital gibt es?

KMU stehen mehrere Möglichkeiten offen, wie sie Wachstumskapital aufnehmen können. Je nach Unternehmen und Finanzierungsbedarf ist die eine oder andere Möglichkeit besser geeignet.

In den allermeisten Fällen setzt sich das gesamte Wachstumskapital, das für ein Projekt verwendet wird, sowohl aus Eigen- als auch aus Fremdkapital zusammen.

1.   Wachstum finanzieren mit Eigenkapital

Besitzt ein KMU viel Eigenkapital, kann dieses zum Teil als Wachstumskapital genutzt werden. Das hat den Vorteil, dass entsprechend weniger Fremdkapital aufgenommen werden muss, oder sogar gar keines, wenn der Finanzierungsbedarf nur gering ist, oder die Rücklagen ausreichend hoch.

Durch den Einsatz von Eigenkapital läuft das Unternehmen auch nicht Gefahr, von den Kreditgebern abhängig zu sein, die möglicherweise ein Mitspracherecht bei der Wachstumsfinanzierung fordern.

Das Vorhandensein von Eigenkapital ist häufig auch Voraussetzung, dass überhaupt Fremdkapital aufgenommen werden kann. Das Bilden von Rücklagen ist also in jedem Fall wichtig, um das Wachstum mitzufinanzieren.

2.   Bankkredit

Sobald es um Fremdfinanzierungen geht, wenden sich Unternehmen meist an die Hausbank. Das kann ein gangbarer Weg sein, doch manchmal kommt es vor, dass KMU keinen Kredit gewährt bekommen. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn der Finanzierungsbedarf nur gering ist. Dann lohnt sich das Geschäft mit der Kreditvergabe nämlich nicht für die Bank.

Im Hinblick auf die Wachstumsfinanzierung der digitalen Transformation kann es zudem häufig vorkommen, dass eine Bank solche Projekte nicht finanziert, weil zu wenig Sicherheiten vorhanden sind. Soll die IT-Infrastruktur beispielsweise modernisiert werden, kann die Bank nur schlecht die zu finanzierende Hard- und vor allem Software als Sicherheit verlangen, da diese nur schwer oder unter Wert veräusserbar sind.

3.   Crowdlending

Viele Nachteile, die der Bankkredit mit sich bringt, versucht das Crowdlending auszugleichen. Darunter versteht man die Finanzierung einer Kreditsumme von mehreren Geldgebern – im Gegensatz zum Bankkredit, bei dem die Bank als alleiniger Geldgeber in Erscheinung tritt.

Das hat den Vorteil, dass das Risiko auf mehrere Geldgeber verteilt wird, die unter Umständen bereit sind, ein höheres Risiko einzugehen als eine Bank. Darüber hinaus sind beim Crowdlending auch Finanzierungen von kleineren Kreditbeträgen möglich (z.B. vergibt neocredit.ch schon KMU-Kredite ab CHF 20‘000). Damit haben KMU die Möglichkeit, mit einer kleinen Summe in ihr Wachstum zu investieren und müssen Investitionen nicht auf die lange Bank schieben.

Manche Crowdlending-Plattformen, darunter auch neocredit.ch, verlangen von KMU im Gegensatz zu Banken auch keine Hinterlegung von Sicherheiten. Damit lassen sich per Crowdlending einfacher Projekte finanzieren, vor denen Banken oftmals zurückschrecken, zum Beispiel Digitalisierungsprojekte.

4.   Leasing von Investitionsgütern

Auch wenn es sich beim Leasing nicht direkt um Wachstumskapital handelt, ist es dennoch eine Möglichkeit für KMU, in Wachstum zu investieren. Vorteil beim Leasing ist, dass beispielsweise teure Produktionsanlagen oder Fahrzeuge nicht gekauft werden müssen, sondern einfach für einen bestimmten Zeitraum angemietet werden, was die Aufnahme von Fremdkapital häufig sogar erspart.

Nachteilig beim Leasing ist, dass ein Unternehmen per Vertrag gebunden ist, die Investitionsgüter für einen bestimmten Zeitraum zu leasen. Stellt das Unternehmen währenddessen fest, dass die Güter nur unzureichend zum Wachstum beitragen, können diese nicht einfach verkauft werden, sondern die Leasingraten müssen bis zum Ende der Vertragslaufzeit weiter bezahlt werden.

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